Seit Anfang August werden offene Sendungen im Netzwerk zu unterschiedlichen Zeiten über den Tag verteilt automatisch ausgewertet. Das sogenannte Restantenmanagement unterstützt die Stückgutkooperation bei der Netzwerksteuerung und -planung. Die Zentrale kann nicht nur die Hallensituation besser bewerten, sondern tritt taggleich in Aktion, falls Engpässe beispielweise durch kurzfristige Ausfälle im Betrieb drohen. Mengenbeschränkungen, die in der Vergangenheit nötig wurden, werden so vermieden. Zudem sollen die Daten als Grundlage für die langfristige Netzwerkentwicklung und Gebietsoptimierung dienen. Damit geht NG.network den nächsten Schritt der Digitalisierungsoffensive.

Ein wertvoller KPI für das Netzwerkmonitoring

Die Kategorie „Restanten“ umfasst jegliche Sendungen, die Partnerbetriebe innerhalb des Netzwerks über eigene Aufträge oder andere Partner auf die Halle bekommen und anschließend in Zustellung bringen oder weiterverladen. Steigen die Restantenmengen, steht weniger Hallenfläche zur Verfügung. Ab einem gewissen Belastungsgrad können die abzuarbeitenden Sendungen nicht mehr problemlos produziert werden; die Gesamtleistung des Netzwerks leidet. In der Vergangenheit kam es so zu Mengenbeschränkungen und Qualitätseinbußen.

Damit macht die Zentrale nun Schluss. Indem die Restanten mehrmals täglich analysiert werden, zeichnen sich Engpässe aufgrund kurzfristiger Ausfälle schon früh ab und die Entwicklung wird tagesaktuell nachvollziehbar. Die Daten werden automatisch zu definierten Zeiten von der Zentrale für die Betriebe veröffentlicht. Ein Power-BI-Tool (Business Intelligence) visualisiert die Informationen und stellt sie auf den Dashboards der Kooperation, den sogenannten NG.Boards, bereit.

NG.Boards: Der perfekte Überblick

Das Restanten-Dashboard bietet eine Gesamtübersicht des Dispo-Bestands auf Netzwerkebene und je Speditionsbetrieb, aber auch Informationen auf Sendungsebene. In einem ergänzenden Bereich ist nachvollziehbar, warum einzelne Sendungen als Restanten auf der Halle verbleiben. Dank eines Ampelsystems behält das Team der Zentrale jederzeit einen schnellen, aber exakten Überblick zur Restantensituation aller Partnerbetriebe. Eine Ampel stellt dabei die Kapazität des jeweiligen Betriebs im Kontrast zur Restantenmenge vor Ort dar. Sind bei der 12-Uhr-Abfrage mehr als 35 Prozent der verfügbaren Hallenfläche mit Restanten belegt, springt die Ampel auf Gelb, bei 60 Prozent auf Rot. Die zweite Anzeige bildet den Wachstumsfaktor ab: Steigen die Restanten stetig an, springt die Ampel von Grün zu Gelb und schließlich auf Rot. Zur besseren Übersichtlichkeit werden beide Faktoren zu einem Gesamtstatus zusammengefasst.

Wenn das System hier einen negativen Trend kennzeichnet und die Betriebe informiert, klärt die Zentrale im Dialog mit den Verantwortlichen vor Ort Ursachen und Maßnahmen frühzeitig. Steffen Landsiedel, verantwortlich für IT-Projekte bei NG.network, zeigt sich mit dem Roll-out zufrieden: „In der Vergangenheit ist das Kind zu oft in den Brunnen gefallen. Man kann schon viel früher eingreifen, um Mengenbeschränkungen zu vermeiden“, erklärt er.

Um die Transparenz im deutschlandweiten Netzwerk zu gewährleisten, hat die Zentrale zusammen mit den Partnern außerdem ein weiteres NG.Board entwickelt: „Ein einzelner Versandbetrieb arbeitet mit bis zu 47 Partnern im Netzwerk zusammen. Zur besseren Übersicht stellen wir die Informationen zur Restantensituation in einer Karte für alle Betriebe dar“, berichtet Steffen Landsiedel.

Der digitale Blick in die Halle: Restantenmanagement bei NG.network
Die Restantenkarte gibt einen Überblick über die Gesamtnetzwerksituation.

Zukunftsausrichtung der NG.network

Das langfristige Monitoring inklusive Dokumentation erlaubt es NG.network, die Netzwerkentwicklung zielgerichteter voranzutreiben. Betriebe oder ganze Regionen können systematisch weiterentwickelt werden.