Sieben bis acht Prozent der globalen Emissionen entstehen in der Logistik. Und wenn wir so weitermachen, wird sich die Erde um mehr als drei Grad Celsius erwärmen. Die Folgen? Katastrophal.

Genau aus diesen Gründen sollte ökologische Nachhaltigkeit nicht nur bei Gesellschaft und Politik ganz weit oben auf der Prioritätenliste stehen, sondern auch für die Logistik. Innerhalb unserer Kooperation arbeiten wir mit unseren Gesellschaftern und Partnern eng zusammen, um langfristig Emissionen einzusparen und den ökologischen Fußabdruck unseres Netzwerks zu reduzieren.

Wie genau wir das angehen, erklären Maja Heimerl von unserem Gesellschafter ZUFALL logistics group, Geschäftsführer Stephan Opel und Steffen Landsiedel, Leitung IT und Digitalisierung, in einer neuen Folge unseres Podcasts „Logistik auf den Punkt“.

Ein gemeinsames Commitment: Nachhaltigkeit im Netzwerk

Für NG.network gehört das Thema Nachhaltigkeit in allen Facetten zur strategischen Ausrichtung. Stephan Opel pocht aber auch auf die gesellschaftliche Verantwortung der Logistik, zum Beispiel gegenüber der Nachfolgegenerationen: „Die jungen Leute werden uns nicht fragen, was passiert denn wann wo irgendwann. Sie werden uns fragen, warum habt ihr nichts getan? Welchen Planeten hinterlasst ihr uns denn? Und das war für uns auch ausschlaggebend, um zu sagen, wir müssen unabhängig von den Regulierungen ran.“

Als Zentrale haben wir das Commitment der Gesellschafter, gemeinsam eine nachhaltige Logistik zu entwickeln. Daraus entwickeln wir eine Governance und eine Roadmap. Das Ziel: Die Berechnung eines Carbon Footprint für das ganze Netzwerk, aber auch für jede Sendung.

Deshalb beschäftigen wir uns aktuell auch noch viel mit Daten und Transparenz. Relevante Emissionsdaten müssen über die Kooperationsplattform gebündelt und ausgewertet werden, bevor sie wieder an entsprechende Empfänger verteilt werden können. Erst wenn unser Datenfundament stimmt, können wir belastbare Angaben machen – und zielgerichtet Optimierungen durchführen.

Da kommt dann Steffen Landsiedel ins Spiel: Als Teil unserer Arbeitsgruppe „ökologische Nachhaltigkeit“ beschäftigt er sich aktuell intensiv damit, wie wir den Schritt von Durchschnittswerten zu echten Daten schaffen. Neben Vor-, Haupt- und Nachlauf sollen dabei auch Informationen zu den Kooperationsstandorten in die Berechnung einfließen. Im ersten Schritt können dann “grüne Korridore”, also möglichst emissionsarme Routen geschaffen werden, auf denen beispielsweise keine Verbrennermotoren beim Transport zum Einsatz kommen.

ZUFALL transportiert CO2-frei

Maja Heimerl, Niederlassungsleiterin bei Transland, einem ZUFALL-Betrieb in Haiger, hat dazu ein perfektes Beispiel parat. Vor Kurzem hat ZUFALL die CO2-freie Lieferung als neues Transportprodukt im eigenen Netzwerk gelauncht. Ein großer Schritt, der mit einer wichtigen Frage begann: Wie legen wir los?

„Da haben wir gesagt: Okay, lass uns einfach anfangen und unsere eigenen Standorte vernetzen“, erklärt Maja Heimerl. „Natürlich ist es so, dass die Investitionen in die neue Technik enorm sind. Wir haben 16 Ladepunkte an unseren Standorten, die mussten errichtet werden. Wir haben in die E-Lkw investiert und das, obwohl der Staat die Förderung eher gestrichen hat.“ Für ZUFALL ist die Realisierung einer enkeltauglichen Logistik das wert. Außerdem spielt Nachhaltigkeit in Ausschreibungen und auch bei der Neukundengewinnung eine immer größere Rolle, berichtet Maja Heimerl.

Die Logistik stemmt das nicht allein!

Unser Podcast zeigt, dass bereits vieles in Bewegung ist, damit unser Netzwerk in Zukunft ökologischer wird. Im Verbund können wir Kräfte bündeln, Investitionen gemeinsam stemmen und einen höheren positiven Impact generieren. Aber die Logistik ist auf die Unterstützung der Politik

Steffen Landsiedel und Maja Heimerl auf dem Cover der Podcastfolge "Ökologische Nachhaltigkeit"

angewiesen. Maja Heimerl nennt beispielsweise relevante Förderungen für die Anschaffung teurer Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, aber auch die Ladeinfrastruktur. Besonders auf Raststätten, aber generell im öffentlichen Raum ist es noch sehr schwierig, E-Lkw zügig zu laden. Stephan Opel stimmt zu – und hofft auf sinkende Strompreise sowie die Weiterentwicklung von Technologien wie Wasserstoff.