Bereits zum dritten Mal veranstaltete NG.network am 07.11. das NETZWERKFORUM Stückgut in der Schilde-Halle in Bad Hersfeld. Bei diesem jährlichen internen Event informiert die Zentrale Vertreter:innen aller Partnerbetriebe zusammen mit den Gesellschaftern über aktuelle Projekte und die weitere strategische Ausrichtung. In diesem Jahr waren rund 140 Teilnehmende dabei und tauschten sich bei bester Stimmung zu relevanten Marktentwicklungen und geplanten Maßnahmen aus.
Geschäftsführer Stephan Opel betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung transparenter Kommunikation im Netzwerk: „Das heutige Forum bietet eine wichtige Plattform für den Austausch untereinander. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft des Netzwerks und der Stückgutlogistik.“
Updates der Zentrale
Stephan Opel stellte für das Netzwerk relevante Handlungsfelder vor, die er mit Umfrageergebnissen aus dem Stückgutreport 2024 untermauerte. Er fokussierte dabei Investitionsbereitschaft und Kosten im Stückgutgeschäft und bekräftigte, dass die Gesellschafter bereit und fähig sind, nötige Investitionen zu tätigen, um eine qualitativ hochwertige Abdeckung ganz Deutschlands sowie Versorgungssicherheit für Kunden zu garantieren. Außerdem arbeitet NG.network dauerhaft an neuen nachhaltigen und digitalen Produkten, um das eigene Portfolio zu modernisieren.
Aktuell entwickelt das Netzwerk mit Partner EIKONA Logistics die Optimierung der zentralen IT-Plattform konsequent weiter. Steffen Landsiedel, verantwortlich für IT- und Logistik-Projekte bei NG.network, und Mathias Hesse, Consultant/Logistics Expert EIKONA AG, stellten den genauen Projektablauf sowie die -ziele rund um die Implementation der Enterprise-Plattform vor.
Mit dem Pilotprojekt ZUKUNFTSRAUM Stückgut konnte NG.network zusammen mit den Gesellschaftern Gebrüder Weiss und Hellmann in diesem Jahr außerdem ein weiteres Format für mehr Austausch im Netzwerk starten. Insgesamt fünf Auszubildende und dual Studierende untersuchten bei monatlichen Treffen die Grundlagen für einen papierlosen Stückgutprozess. Ihre Ergebnisse zum digitalen Lieferschein präsentierten die Teilnehmenden beim NETZWERKFORUM.
Digital und nachhaltig: Die Gesellschafterprojekte
Die Gesellschafter stellten zudem Projekte und Case Studies rund um die zentralen Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit vor. Technisch detaillierte Berichte gab es zum digitalen Zwilling als modulares System für Umschlagläger von ZUFALL sowie zur Optimierung und Automatisierung von Prozessen durch künstliche Intelligenz (KI) und Robotic Process Automation (RPA) von Rhenus. Digitalisierung, speziell Datentransparenz und -austausch, wurden als zentrale Voraussetzung für grüne Stückgutprodukte seitens Hellmann aufgeführt. Weiterhin thematisierte Streck Transport die Vor- und Nachteile verschiedener alternativer Antriebe, nicht zuletzt im Hinblick auf die Ladeinfrastruktur.
Für Gebrüder Weiss brachte Werner Dettenthaler, Geschäftsführer Landverkehr Deutschland, eine andere Perspektive zum Thema Nachhaltigkeit auf die Bühne – und lud die Gäste dazu ein, mit ihm zusammen temporäre Challenges für mehr Nachhaltigkeit in das eigene Leben zu integrieren. Laut Hochrechnung von Gebrüder Weiss könnten die Anwesenden so gemeinsam knapp 2 Tonnen CO2 einsparen.
Über das Netzwerk hinaus
Mit Prof. Dr. Christoph Tripp von der Hochschule Nürnberg und Dr. Daniel Dietzfelbinger vom Institut Persönlichkeit+Ethik standen zwei Experten aus der Wissenschaft auf der Bühne beim NETZWERKFORUM. In seinem Vortrag sprach sich Christoph Tripp für Agilität und Kooperation aus, um in der Stückgutlogistik angesichts des wandelbaren Markts und der steigenden Kundenansprüche langfristig bestehen zu können. Eine seiner zentralen Erkenntnisse rund um die multiplen Herausforderungen und Krisen: Allein schafft das keiner.
Daniel Dietzfelbinger plädierte gleichermaßen für ethisches Handeln als strategischer Erfolgsfaktor in der Wirtschaft mit Blick auf Mitarbeitende, Kunden und Lieferanten. Vor dem Hintergrund von Richtlinien und Gesetzen wie der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) würde Ethik in der Logistik und Politik auch ganz offiziell ein höherer Stellenwert zugeschrieben.