Stephan Opel auf dem Roten Sofa der DVZ

Geschwungene Linien und gepunktete Bögen in verschiedenen Grüntönen bilden ein symmetrisches, abstraktes Muster auf weißem Hintergrund, das an Präzision und Zusammenarbeit erinnert, während das Design zum oberen Bildrand hin verblasst. - NG.network
Auf der diesjährigen BVL Supply Chain CX haben wir einen ganz besonderen Ausblick genossen: Genau gegenüber von unserem grünen NG.network-Stand hatte die DVZ ihr Rotes Sofa aufgebaut. Natürlich hat Geschäftsführer Stephan Opel dem berühmten Möbelstück auch in diesem Jahr einen Besuch abgestattet – und im dazugehörigen Interviewformat Fragen zu Trends und Entwicklungen auf dem Stückgutmarkt beantwortet.

Im Gespräch mit DVZ-Chefredakteur Sebastian Reimann teilte er einen ernüchternden, aber realistischen Blick auf den Stückgutmarkt. Vor allem der Kostendruck in Verbindung mit den geringen Sendungsmengen mache mittelständischen Unternehmen zu schaffen. Ihr Fokus liegt laut Opel aktuell vor allem auf dem operativen Geschäft, da die finanziellen Mittel für nötige Investitionen und Entwicklungen nicht bereitgestellt werden können.

Die Stückgutprognose

Zusammen mit der DVZ veröffentlicht NG.network eine monatliche Stückgutprognose, welche die Mengenentwicklung abbildet. Für 2025 zeigt sie eine Stabilisierung der Mengen auf Vorjahresniveau, aber keine Steigerung. Besonders stark zurückgegangen sind die Sendungsmengen in den Branchen Automotive und Chemie, bei mittelständischen Kunden sieht Opel hingegen eine leichte Verbesserung der Auftragslage. Ins Gewicht fällt diese aber kaum: „Wir bewegen uns auf einer Nulllinie“, berichtet er. „Wir sehen aktuell keine großen Akzente, vor allem weil die Unternehmen nach wie vor auf Entscheidungen der Politik warten. Ihnen fehlt ganz klar der marktpolitische Kompass.“ Dazu gehören konkrete Aussagen zum Beispiel zur Förderquote, dem Verbrenner-Aus und der Entbürokratisierung. Das „Hin und Her“ auf EU- und Bundesebene kritisiert er deutlich. Ein Aufschieben der Entscheidungen würde zur fehlenden Planungssicherheit beitragen und die Situation nur verschlimmern. „Letztendlich kann so kein Unternehmer eine vernünftige Strategie für die nächsten fünf oder zehn Jahre entwickeln“, resümiert er.

Stephan Opel und Sebastian Reimann auf dem Roten Sofa der DVZ in Berlin.

Dekarbonisierung und Klimapolitik

Trotz der politischen und wirtschaftlichen Lage treibt NG.network die ökologische Nachhaltigkeit im Netzwerk voran. „Für uns ist es eine strategische Ausrichtung. Wir stehen ganz klar zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung“, erklärt Opel und fügt hinzu: „Wir brauchen dieses Thema aber auch, um unser Geschäft nach vorne zu bringen, mittel- und langfristig.“ NG.network habe dank großer Gesellschafter und starker Partner auch die finanziellen Mittel, um entsprechend zu handeln. Die Kollaboration zwischen größeren Unternehmen und mittelständischen Playern hält Opel gerade in diesem Kontext für unerlässlich.

Ausblick: Ein bisschen Hoffnung

Als größte Existenzbedrohung für den speditionellen Mittelstand nennt Opel allerdings die in den meisten Fällen ungeregelte Nachfolge. Er ist sich sicher: Die Attraktivität der Logistik als Arbeitgeber muss gesteigert werden. Um Nachwuchskräfte für die Stückgutlogistik zu begeistern, hat NG.network ein Projekt für Auszubildenden im Netzwerk, den ZUKUNFTSRAUM Stückgut, auf die Beine gestellt. Zudem setzt die Kooperation auf zukunftsfähige Technologien. „Es ist ja nicht so, dass keiner mehr ein Fahrzeug bewegen möchte“, so Opel. „Das Interesse an neuen Elektrofahrzeugen ist zum Beispiel aufgrund ihres Fahrverhaltens, des Geräuschpegels, durchaus vorhanden.“

Wann macht es denn dann endlich wieder Spaß auf der Straße? Sollte die Marktkonsolidierung weiter voranschreiten, sieht Reimann die Möglichkeit, das mit den schrumpfenden Kapazitäten die Preise steigen und „die, die dann noch da sind, einfach wirklich davon auch gut leben können.“ Bis es so weit ist, spielen für Stephan Opel und unser Netzwerk Digitalisierung und Automatisierung weiterhin eine bedeutende Rolle, um Nachhaltigkeitsstrategien zu realisieren, den Fachkräftemangel abzufangen und aus schmalen Margen das Beste für das Netzwerk rauszuholen.

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